Der Verein und seine Geschichte

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bestand in Leutershausen ein „Altertumsverein“, der aber während des Krieges seine Tätigkeit einstellte. Aus dieser Zeit stammt das „Museum im Unteren Turm“.

Im Jahr 1955 wurde von 23 interessierten Personen, aus einem Stammtisch heraus, der heutige „Heimatverein Leutershausen“ gegründet. Die Gründungsmitglieder hatten eine Vision, die sie beharrlich verfolgten: sie wollten über die Nachkriegszeit hinaus unsere historische Stadt zu einer aufstrebenden Kommune machen, ohne den traditionellen Charme zu vernachlässigen.

Der Verein hat seinen Sitz in Leutershausen und verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke.

Die Ziele des Vereins sind:

  1. die Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes im Raum Leutershausen.
  2. die Erforschung und Darstellung der Vergangenheit dieses Gebiets.
  3. die Förderung von Brauchtum und Volksmusik.
  4. der Ausbau des Heimatmuseums.

Um diese Ziele zu erreichen wurden heimatgeschichtliche Forschungen durchgeführt und durch Vorträge, Führungen, Ausstellungen, sowie in Brauchtums- und Volksmusikabenden vorgestellt

Nachhaltige Projekte wurden in Angriff genommen:

Das Christkindlesrunterläuten konnte nach dem Krieg wieder aktiviert werden, und man kümmerte sich um die Stadtverschönerung (Blumenschmuck). Am neugestalteten Zimmerplatz fand einmal im Jahr ein Familienfest statt. Das Museum im Landgericht entstand 1984.

Die Vorsitzenden:

Michael Zeinz  1955

Gottfried Mohr  1955 – 1957

Ernst Engelhard  1957 – 1964

Egon Erzum  1964 – 1965 (1. Bürgermeister)

Friedrich Ziegler  1965 -1966

Ernst Engelhard  1966 – 1968

Wilhelm Henninger  1968 – 1985

Hermann Betscher  1985 -2006

Ab 2007 wurde die Leitung des Vereins durch das Führungsteam Hans Rummel, Richard Vogel, Claus Broser, Doris Thum-Wolf wahrgenommen.

Seit 2015 leiten den Verein: Hans Rummel, Gerhard Schöller, Doris Thum-Wolf, Anke Büttner.

Als Geschäftsführerin ist Gerda Seyerlein tätig.

Hermann Betscher wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Dem Hauptverein hatten sich fünf „Untergruppen“ angeschlossen, die ähnliche Ziele verfolgten, aber geschäftsmäßig eigenständig blieben:

Über Jahrzehnte bildeten diese Gruppen durch ihre Aktivitäten, das Hauptgerüst des Vereins

Heute sind alle Untergruppen aufgelöst.

  1. Der Zitherclub wurde bereits 1955 von Georg Ringler gegründet und trat bei verschiedenen Konzerten unter dem Motto „Heimat du bist mir so traut“ auf.
  2. Die Fotogruppe. Sie war im Heimatverein durch Ausstellungen und Schaffen von Fotomaterial aktiv von 1965 bis in die 1980er Jahre.
  3. Die Stadtkapelle Leutershausen. Gegründet wurde die Kapelle im Jahr 1958 mit 26 Mitgliedern durch Kapellmeister Rudolf Ratka. Über 50 Jahre lang wirkte die Gruppe und war durch viele Konzerte und Aktivitäten weit über die Region hinaus bekannt und beliebt. Und bei vielen Umzügen der hiesigen Vereine, ja sogar im Fürther Erntedankfestzug, gab sie den guten Ton an.
  4. Die Trachtengruppe wurde 1965 ins Leben gerufen und war Jahrzehnte lang das Aushängeschild des Vereins und der Stadt. Viele Auftritte brachten der  Trachtengruppe große Popularität ein. Ihre Vorsitzenden waren: Gerhard Thun, Hans Sämann, Günther Seebauer.
    Sie wirkte mit bei dem Dreh eines dreiteiligen Heimatfilms über die Altmühl und bei weiteren Super-8-Filmen. Das ZDF drehte mit der Gruppe einen Film zum 40jährigen Bestehen der Bundesrepublik unter dem Thema „Heimat“. Es bestand eine Jugendgruppe von über dreißig Kindern. In den Außenorten fanden „Vorsitzabende statt.
  1.  Die Volksmusikgruppe ging 1968 aus der Trachtengruppe hervor.
    Unter der Leitung von Willi May, später von Gerhard Reichert, brachte es die Gruppe zu hohem Ansehen. Sie pflegte hauptsächlich das ursprüngliche, unverfälschte Volkslied. Mit einem Glockenspiel und unterschiedlichen Darbietungen machte sie die Volksmusikabende zu einem Erlebnis. Sie konnte sich auch im Bayerischen Rundfunk gegen „Konkurrenz“ durchsetzen. Zeitweilig gab es auch eine Jugendmusikgruppe. Die Volksmusikgruppe galt als „Botschafterin der Stadt Leutershausen“

Der Heimatverein Leutershausen heute:

Als Traditionsverein sieht sich der Heimatverein heute vor vielschichtige Aufgaben gestellt.

Wenn auch mittlerweile alle „Untergruppen“, die jahrzehntelang die Hauptstützen des Vereins bildeten, dem Wandel der Zeit folgend, aufgelöst sind, so können doch die selbstgestellten Ziele durch das große Engagement der Mitglieder bewältigt werden.

Eine unserer Hauptaufgaben liegt im Ausbau und der Betreuung der Museen. Neben dem Unteren Turmmuseum, aus der Gründerzeit des Vereins, mit der Darstellung einer bäuerlichen Wohnung und der Sammlung von landwirtschaftlichen Geräten  konnte im Gebäude des ehemaligen Landgerichts ein neues Museum errichtet werden.

Auf 500qm Ausstellungsfläche in 4 Etagen zeigen wir, eingeteilt in verschiedene Fachthemen, einen umfangreichen Querschnitt unserer Heimat.

Dort zeigen wir auch wechselnde Sonderausstellungen und beteiligen uns an überregionalen Veranstaltungen wie „Internationaler Museumstag“ und „Tag des Denkmals“.

Ein ausführliches Archiv begleitet die Museumsarbeit.

Geschichtliche Vorträge und die Herausgabe unserer Zeitschrift „Die Brücke“, die drei bis viermal jährlich erscheint, decken die geschichtliche Information unserer Mitglieder ab. Daneben geben wir als Verleger Bücher „Leitersheiser Gschichdli“ und ein Malbuch „Rundgang mit dem Nachtwächter“ heraus. Eine Chronik des Vereins beinhaltet unsere Geschichte.

Wiederkehrende Veranstaltungen:

Fränkischer Abend, Blumenschmuckpreisverteilung, Verleihung des „Ehrenziegels“ für besondere Projektgestaltung, Aufstellen einer Osterkrone, Vorsitzabende, wir beteiligen uns am Ferienspass für Schüler und betreuen die „Reifere Jugend“ mit gemütlichen Nachmittagen und Ausflügen.

Traditionell sind wir am Altstadtfest, der Kirchweih und am Weihnachtsmarkt mit Aktivitäten beteiligt. Wir gaben eine Sonderbriefmarke „Christkindlesrunterläuten“ heraus und bieten einen Rundgang mit dem Nachtwächter an. Eine Kamera zeigt die Aufzucht der Jungstörche auf und übermittelt die Bilder ins Rathaus und ins Internet. Wanderwege werden ausgeschildert und betreut. Unsere Bänkelsänger umrahmen unsere Veranstaltungen.

 

Hermann Betscher

Dezember 2015